Erläuterung der Rechte von Fluggästen mit Behinderung, eingeschränkter Mobilität und besonderen Bedürfnissen

Auf dieser Informationsseite finden Sie eine Zusammenfassung Ihrer Rechte nach unterschiedlichen Gesetzen weltweit. So wissen Sie, welche Unterstützung Sie erwarten können und was Sie tun können, wenn Sie diese nicht erhalten.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass wir Ihnen nur Informationen anbieten können. Wir können Ihnen nicht bei der Anfrage einer Unterstützung oder dem Einreichen einer Beschwerde helfen, es sei denn, es betrifft einen verspäteten oder annullierten Flug.

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Welche Rechte habe ich?

Fluggäste mit einer Behinderung haben das selbe Recht Flugreisen anzutreten wie Menschen ohne Behinderung.

Auch wenn die gesetzlichen Faktoren von Land zu Land unterschiedlich sind, sollen diese sicherstellen, dass so viele Menschen wie möglich einfach und mit Würde reisen können.

Einige Gesetze legen Standards für Barrierefreiheit an Flughäfen und in Flugzeugen fest, um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderung diese nutzen können, während andere Gesetze Ihnen das Recht auf Unterstützung anbietet, damit Sie reisen können.


So beantragen Sie besondere Unterstützung

Gemäß einiger Gesetze haben Sie das Recht auf sogenannte besondere Unterstützung. Dieser Dienst wird von Fluggesellschaften und Flughäfen angeboten, damit Fluggäste mit Behinderung, eingeschränkter Mobilität und besonderen Bedürfnissen Zugang zu benötigter Unterstützung erhalten, um in jeder Phase ihrer Reise, vom Abflug bis zur Ankunft, mit Würde reisen können.

Dabei kann es sich um Unterstützung mit einem Rollstuhl am Flughafen oder um andere Formen von mobiler Unterstützung handeln, aber auch um die Betreuung älterer Menschen oder der Empfang von Fluggästen mit Assistenzhunden.

Es gibt keine allgemeingültige Regel für die Beantragung einer besonderen Unterstützung.
Die meisten Gesetze sehen jedoch vor, dass es eine leicht zugängliche Möglichkeit geben muss, bei der Flugbuchung besondere Unterstützung zu beantragen. Dabei spielt es keine Rolle, ob dies über den Reiseveranstalter oder direkt über die Fluggesellschaft geschieht.

Um die bestmögliche Unterstützung zu erhalten, sollten Sie im Voraus planen.
In einigen Ländern sind spezifische Grenzwerte gesetzlich festgelegt. Im Vereinigten Königreich müssen Fluggäste mindestens 48 Stunden vor Reiseantritt die Fluggesellschaften und Flughäfen kontaktieren. In Brasilien genügt in der Regel eine Kontaktaufnahme 72 Stunden im Voraus. In den USA benötigen Fluggesellschaften keine Kontaktaufnahme im Voraus, es sei denn, Ihre Beantragung erfordert sehr viel Planung.

Unser Rat ist ganz einfach: Planen Sie so früh wie möglich.


Weltweite Verordnungen

Es existiert weltweit eine Reihe von Gesetzen, die Ihre Rechte als Fluggast mit Behinderung, eingeschränkter Mobilität oder besonderen Bedürfnissen schützen. Wir erklären Ihnen einige der wichtigsten Gesetze.

Vereinigte Staaten

Der Air Carrier Access Act

  • Umfasst alle Fluggäste mit Behinderung und für alle Fluggäste, die mit Assistenztieren reisen

  • Gilt für alle Flüge nach, von oder innerhalb der USA

Der Air Carrier Access Act (ACAA) verbietet Fluggesellschaften Fluggäste mit Behinderung zu diskriminieren und fordert Fluggesellschaften dazu auf, die Bedürfnisse der Fluggäste zu berücksichtigen. Der ACAA wird vom Verkehrsministerium der Vereinigten Staaten durchgesetzt.

Vereinigtes Königreich

Gleichstellungsgesetz 2010 und die Zivilluftfahrtverordnung 2014

  • Umfasst alle Fluggäste mit Behinderung, ältere Menschen und Personen mit Schwierigkeiten bei der sozialen Kommunikation und Interaktion

  • Gilt für alle Flüge nach oder von Flughäfen im Vereinigten Königreich mit britischen oder EU-registrierten Fluggesellschaften, und für alle Flüge von außerhalb des Vereinigten Königreichs oder der EU in die EU mit britischen Fluggesellschaften

Im Vereinigten Königreich haben Fluggäste mit Behinderung das Recht auf eine ihren Bedürfnissen entsprechende Unterstützung. Diese muss kostenlos am Flughafen und an Bord des Flugzeugs angeboten werden.

Im Gesetz ist festgehalten, dass Behinderung nicht dauerhaft oder erkennbar sein müssen, um Unterstützung in Anspruch nehmen zu können.

Europäische Union

EG 1107/2006 bezüglich der Rechte von Personen mit Behinderung und Personen mit eingeschränkter Mobilität bei Flugreisen

  • Umfasst alle Fluggäste mit Behinderung oder in Begleitung von Assistenzhunden, und Personen mit eingeschränkter Mobilität – einschließlich ältere Personen, schwangere Frauen und Personen mit kleinen Kindern

  • Gilt für alle Flüge innerhalb der Europäischen Union

Die EU-Verordnung EG 1107/2006 sieht vor, dass Personen mit Behinderung und Personen mit eingeschränkter Mobilität sollten in der Lage sein, Zugang zu Europäischen Flugdiensten zu erhalten und diese in ähnlicher Weise wie Bürger ohne Behinderung zu nutzen, und dass sie das gleiche Recht auf Bewegungsfreiheit, Entscheidungsfreiheit und Nichtdiskriminierung wie alle anderen Bürger erhalten sollten.

Diese Bestimmungen gewährleisten, dass Fluggäste mit Behinderung mit Würde und Komfort reisen können.

Kanada

Accessible Transportation for Persons with Disabilities Regulations (ATPDR, Verordnung über barrierefreie Verkehrsmittel für Menschen mit Behinderungen)

  • Umfasst alle Fluggäste mit Behinderung, die Hilfsgeräte oder Assistenztiere benötigen

  • Gilt für alle Flüge nach, von oder innerhalb Kanadas

Die Kanadische Verkehrsbehörde schützt die Rechte von Personen mit Behinderung auf barrierefreie Transportdienste mit einem Regelwerk namens ATPDR.

Diese Verordnungen sorgen dafür, dass Personen mit Behinderung barrierefreien Zugang zum Kanadischen Verkehrsnetzwerk.

Sie stellen sicher, dass Anbieter von Verkehrsdiensten wie Fluggesellschaften und Flughäfen, Rechte von Fluggästen durchsetzen und die in der ATPDR aufgelisteten Dienste anbieten.

Brasilien

ANAC-Resolutions Nr. 280/2013

  • Umfasst alle Fluggäste mit Behinderung, Personen über 60 Jahre, Schwangere oder Stillende, Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Personen, die mit jungen Kindern reisen

  • Gilt für alle Flüge, die in Brasilien starten oder ankommen

Das brasilianische Gesetz gibt Personen das Recht auf besondere Unterstützung, wenn sie diese benötigen, um sicherzustellen, dass alle Fluggäste die gleichen Reisemöglichkeiten haben.

Fluggäste, die besondere Unterstützung benötigen, werden in allen Phasen der Reise bevorzugt behandelt. Das bedeutet nicht nur, dass Sie beim Einstieg in das Flugzeug bevorzugt behandelt werden, sondern auch, dass Ihnen als Person zuerst geholfen wird, wenn etwas schiefgeht. So werden Sie z. B. bei einer Flugannullierung bevorzugt behandelt, wenn es um Alternativflüge und Unterkünfte geht.

Die brasilianische Regierung hat einen nützlichen Leitfaden für Fluggastrechte und -mobilität herausgebracht.


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Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet Unterstützung am Flughafen?

Unter Unterstützung am Flughafen, auch als besondere Unterstützung bekannt, versteht man einen Hilfsdienst, der Fluggästen vom Zeitpunkt ihrer Ankunft am Startflughafen bis zum Verlassen des Zielflughafens zur Verfügung steht. In der Regel ist dieser Dienst kostenlos und richtet sich an Fluggäste mit einer Behinderung, Personen mit eingeschränkter Mobilität, Personen mit besonderen Bedürfnissen, Personen mit Assistenztieren, älteren Menschen und in einigen Fällen Schwangere.

Wie kann ich eine besondere Unterstützung / Unterstützung am Flughafen / Mobilitätshilfe anfordern?

Sie können diese anfordern, indem Sie den Flughafen, den Sie besuchen oder die Fluggesellschaft, mit der Sie fliegen, kontaktieren. Fragen Sie nach der Art der besonderen Unterstützung, die sie anbieten.

Kann ich ein Assistenztier mitführen?

In einigen Fällen ist es möglich, Ihren Assistenzhund auf Reise mitzunehmen. Tatsächlich müssen viele Flughäfen und Fluggesellschaften dies ermöglichen. Möglicherweise benötigt die Fluggesellschaft einen Nachweis, dass Ihr Assistenzhund die entsprechen Ausbildung erhalten hat. Bitte wenden Sie sich an die Fluggesellschaft, um mehr zu erfahren.

Kann ich eine finanzielle Entschädigung erhalten, wenn ich schlecht behandelt oder diskriminiert wurde?

Das kommt darauf an. Als Erstes sollten Sie die Fluggesellschaft oder den Flughafen kontaktieren, um eine Beschwerde einzureichen. Wenn deren Antwort nicht zufriedenstellend ist, können Beschwerden an nationale Durchsetzungsstellen weitergeleitet werden.

Was passiert mit meinen Hilfsmitteln während des Fluges?

In Brasilien, Kanada, in der EU, im Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten sollten Ihre Hilfsmittel (z. B. Rollstühle oder andere Geräte) mit Sorgfalt behandelt und von der Fluggesellschaft kostenfrei transportiert werden. Fluggesellschaften sollten diese Geräte in der Flugzeugkabine verstauen, sofern möglich. Ist dies nicht möglich, werden sie im Frachtraum gelagert und wieder an Sie ausgegeben, sobald die Tür des Flugzeugs nach der Landung geöffnet wird.

In den Vereinigten Staaten gibt es zusätzlichen Schutz nach dem Air Carrier Access Act. Somit wird sichergestellt, dass Sie bei beschädigten Geräten eine Entschädigung erhalten.

Wie gelange ich zu meinem Sitzplatz im Flugzeug?

Die Fluggesellschaften sollten Ihnen kostenlos Unterstützung bei der Suche nach Ihrem Sitzplatz anbieten. Wenn Sie Mobilitätshilfe benötigen, können Sie einen Aufzug oder einen Gangrollstuhl benutzen. Für mehr Sorgenfreiheit empfehlen wir Ihnen, die Verfügbarkeit einer Unterstützung in Ihrem Land oder Ihrer Region zum Zeitpunkt der Buchung zu überprüfen.

Billigfluglinien nutzen selten Fluggastbrücken (geschlossene Korridore vom Terminalgebäude bis zum Flugzeug). Dies kann den Zugang zum Flugzeug erschweren. Auch wenn Sie mit einer Billigfluglinie reisen, haben Sie Anspruch auf die gleichen Standards an besonderer Unterstützung. Wir empfehlen, sich mit ihnen sowie mit den Start- und Zielflughäfen in Verbindung zu setzen, damit sie über Ihre Reise in Kenntnis gesetzt werden.


Kanada
Vereinigtes Königreich
USA

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AirHelp ist Mitglied in der Association of Passenger Rights Advocates (APRA), dem Verband der Organisationen zur Durchsetzung von Fluggastrechten, der sich für die Förderung und den Schutz der Rechte von Fluggästen stark macht.

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