Flüssigkeiten im Handgepäck: Was ist erlaubt?
Die Verpflegung an Bord eines Fliegers erfordert beizeiten abgehärtete Geschmacksknospen – und fällt immer häufiger gleich ganz aus. Gerade auf Kurzstreckenflügen und bei günstigen Flugreisen geben immer mehr Airlines aus Kostengründen keine Getränke mehr an ihre Fluggäste aus. Naheliegend ist es also, eigene Vorräte mit an Bord zu bringen.
Besondere alkoholische und nichtalkoholische Getränke aus fernen Ländern sind ein beliebtes Mitbringsel. Damit es bei den Sicherheitschecks oder an Bord nicht zu Problemen kommt, haben wir in diesem Beitrag zusammengestellt, was Reisende unbedingt zum Thema „Getränke im Flugzeug“ wissen sollten. Wir klären: wie viel Flüssigkeit im Handgepäck erlaubt ist, welche Flüssigkeit im Koffer verstaut werden sollte, und welche Vorschriften für medizinischen Bedarf gelten.
Wie viel Flüssigkeit im Handgepäck bei der Sicherheitskontrolle ?
Bei der Sicherheitskontrolle ist pro Person ein Plastikbeutel mit einem Volumen von einem Liter erlaubt. In diesem Plastikbeutel müssen alle Behälter mit Flüssigkeiten passen. Jeder dieser Behälter darf das maximale Fassungsvermögen von 100ml nicht überschreiten.
Als Reaktion auf die Terrorgefahr führten die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und andere Länder weltweit neue Sicherheitsvorschriften für das Mitführen von Flüssigkeiten im Handgepäck ein. Diese Vorschriften besagen unter anderem, dass Flüssigkeiten, Gele und Aerosole in Behältern mit einem Fassungsvermögen von nicht mehr als 100 Millilitern (oder äquivalenten Einheiten in anderen Messsystemen) mitgeführt werden dürfen.
Alle diese Behälter müssen in einem einzigen, transparenten, wiederverschließbaren Plastikbeutel mit einem Volumen von maximal einem Liter verpackt sein. Jeder Passagier darf nur einen solchen Beutel mit sich führen.
Aufgrund der Beschränkungen ergibt es wenig Sinn, eigene Getränke im Handgepäck mitzunehmen, zumal Softdrinks oder Wasser überhaupt nicht in Verpackungseinheiten mit 100 ml erhältlich sind. Hinzu kommt, dass nicht nur Getränke, sondern auch Kosmetika wie Deo im Handgepäck zur Gesamtmenge zählen. Betroffen von der Regelung sind auch zähflüssige Säfte oder Smoothies im Handgepäck.
Wichtig zu wissen: eine leere Flasche im Handgepäck ist nicht verboten. Wenn sie eine leere Flasche mitführen, können Sie diese in viele Flughäfen am Trinkwasserspender auffüllen und mit an Bord nehmen
Getränke im Handgepäck sind ein heikles Thema
Darf man Getränke mit ins Flugzeug bringen? Gerade Vielflieger kennen die Herausforderung: über den Wolken ist die Luft in der Flugzeugkabine sehr trocken. Entsprechend steigt der Durst und damit der Bedarf an kühlen Getränken zur Erfrischung. Die Airlines kennen das Problem und bieten gerne Softdrinks, Wasser und auch Alkohol zum Genuss an – allerdings zu ziemlich hohen Preisen. Es ist also naheliegend, eigene Softdrinks oder Wasser im Handgepäck mitzuführen.
Was früher kein Problem war, ist aufgrund der heutzutage sehr strengen Auflagen für die Mitnahme von Flüssigkeiten nicht ganz einfach. Allerdings kann man sehr wohl Getränke im Abflugbereich des Flughafens kaufen und mit an Bord nehmen, so können Sie Duty Free Getränke im Flugzeug trinken. Allerdings sollten die Getränke alkoholfrei sein, denn viele Airlines verbieten den Konsum von mitgebrachtem Alkohol aus Sicherheitsgründen.
2006 wurde eine Beschränkung der Mitnahme von Flüssigkeiten, Aerosolen und Gelen im Handgepäck auf Flügen eingeführt. Diese Maßnahme wurde als direkte Reaktion auf einen vereitelten Terroranschlag ergriffen, bei dem Terroristen geplant hatten, flüssige Sprengstoffe an Bord von Flugzeugen zu schmuggeln und diese während des Fluges zur Explosion zu bringen. Der Plan, bekannt als der "Transatlantik-Flugzeugplot", zielte darauf ab, Flugzeuge auf dem Weg von Großbritannien in die Vereinigten Staaten zu zerstören.
Was muss alles im transparenten Beutel mit den Flüssigkeiten transportiert werden?
In den Beutel mit Flüssigkeiten fürs Handgepäck gehören unter anderem:
Parfum
Zahnpasta
Haarspray
Shampoo
Deo
Medikamente
Regeln für flüssige Medikamente im Handgepäck
Viele chronisch kranke oder behinderte Menschen sind auf die Einnahme von Medikamenten auf Reisen angewiesen. Nicht selten müssen diese auch während einer Flugreise griffbereit im Handgepäck sein. Die Mitnahme ist prinzipiell möglich, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
Die Medikamente sind für den persönlichen Gebrauch bestimmt.
Es liegt eine ärztliche Verschreibung vor und das Medikament darf ins Zielland eingeführt werden.
Flüssige Medikamente im Handgepäck müssen in Behältern unter 100 ml Fassungsvermögen verpackt sein.
Die Behälter sind in einem wiederverschließbaren, transparenten Plastikbeutel mit maximal 1 Liter Fassungsvermögen zu transportieren.
Die Gesamtmenge von 1 Liter Fassungsvermögen darf durch die Medikamente nicht überschritten werden.
Die mitgeführten Behälter müssen sich öffnen und wiederverschließen lassen, damit Sicherheitsdienste oder Behörden gegebenenfalls eine Probe entnehmen können.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Regeln im Einreiseland genau anzusehen. Einige Länder haben sehr strenge Einfuhrverbote für verschreibungspflichtige Medikamente. Dies gilt insbesondere für Betäubungsmittel, aber auch für manche Psychopharmaka oder Beruhigungsmittel.
Es empfiehlt sich daher, beim Arzt eine Bescheinigung zum Mitführen von Medikamenten ausstellen zu lassen, die idealerweise auch in Englisch oder in der Sprache des Ziellandes verfasst ist. Hierfür gibt es z. B. bei Automobilclubs oder Krankenkassen Musterformulare zum Ausdrucken. Für Medikamente im Handgepäck, die flüssige Anteile enthalten, gilt zunächst die gleiche Obergrenze wie bei anderen Flüssigkeiten an Bord. Hiervon sind beispielsweise Salben oder auch Sprays betroffen.
Medikamente im Handgepäck: Vorsicht bei Spritzen
Manche Reisende müssen sich während eines Fluges Injektionen verabreichen. Dies betrifft beispielsweise Patienten mit Diabetes. Werden hierfür Spritzen verwendet, sind nicht nur die Mengenbegrenzungen für Flüssigkeiten, sondern auch die Sicherheitsvorschriften zu beachten. Spritzen zählen im Flugverkehr nämlich zu den gefährlichen Gegenständen. Eine ärztliche Bescheinigung sollte daher mitgeführt werden, aus der hervorgeht, dass es sich um persönlich benötigte medizinische Ausrüstung handelt.
Warum trinken so viele Leute Tomatensaft beim Fliegen?
Beim Thema Getränke an Bord eines Flugzeugs darf der absolute Klassiker der Lüfte nicht fehlen: Tomatensaft. Viele Menschen lieben das Getränk, selbst wenn sie am Boden niemals zum Tomatensaft greifen würden. Tatsächlich lässt sich die Vorliebe für das Getränk im Flieger wissenschaftlich erklären. In großer Höhe, insbesondere in der trockenen Luft der Kabine eines Flugzeugs, nimmt die Fähigkeit, süße und salzige Geschmäcker wahrzunehmen, ab. Tomatensaft hat einen sehr intensiven und etwas salzigen Geschmack, der auch unter diesen Bedingungen gut wahrgenommen werden kann. Die erdigen Aromen des Tomatensafts schneiden durch die verminderte Geschmacksempfindlichkeit und bieten ein angenehmes Geschmackserlebnis.
Weiterhin enthalten Tomaten Glutamat, eine Aminosäure, die für den sogenannten Umami-Geschmack verantwortlich ist. Umami wird oft als herzhafter oder fleischiger Geschmack beschrieben und ist weniger von den Veränderungen in der Geschmackswahrnehmung betroffen, die durch die Kabinenbedingungen verursacht werden. Dies macht Tomatensaft zu einem der wenigen Getränke, dessen Geschmack in der Luft als angenehm oder sogar verbessert empfunden wird.
Wie Sie trotzdem mit mehr Getränken ins Flugzeug kommen
Niemand muss an Bord eines Flugzeugs verdursten, denn es gibt eine Möglichkeit, wie Reisende trotz der Limitierungen mit mehr Trinkbarem ins Flugzeug kommen. Nach den Sicherheitskontrollen gibt es an jedem größeren Flughafen (und auch an zahlreichen kleinen Airports mit internationalem Flugverkehr) Duty-free-Shops. In diesen Geschäften können Reisende Waren kaufen, ohne die sonst üblichen nationalen Steuern und Zölle (wie Mehrwertsteuer oder Einfuhrzölle) zu bezahlen.
Die Idee hinter Duty-free-Shops ist es, Reisenden, die ein Land verlassen und in ein anderes reisen, den Kauf von Waren zu ermäßigten Preisen zu ermöglichen. Um in einem Duty-free-Shop einkaufen zu können, müssen Kunden in der Regel einen internationalen Flug antreten. Beim Kauf müssen sie ihre Reisedokumente vorlegen, um zu beweisen, dass sie dazu berechtigt sind, steuerfrei einzukaufen. Die Regeln dafür, wie viel von welchen Produkten steuerfrei eingekauft werden darf, variieren von Land zu Land und hängen von den Zollbestimmungen des Ziellandes ab.
Getränke für Babys an Bord
Flüssige oder teilweise flüssige Produkte wie Babybrei, medizinisch notwendige Spezialnahrung, abgepumpte oder künstliche Muttermilch sowie andere Getränke für Babys und Kleinkinder dürfen seit 2014 in größeren Mengen im Handgepäck mitgenommen werden. Auch müssen Getränke für Babys nicht in kleinen Portionen in einem Plastikbeutel verstaut werden. Was notwendig ist, ist das Auspacken und Vorzeigen der Speisen und Getränke an den Sicherheitskontrollen.
Wichtig zu wissen: Das Thema „Babynahrung“ ist nur sehr vage definiert, es könnte also zu Diskussionen mit dem Sicherheitspersonal kommen. Achten Sie daher darauf, dass zum einen die mitgeführte Menge an Nahrung und Getränken für Babys glaubhaft zur Flugdauer passt und zum anderen, dass die mitgeführten Speisen und Getränke klar als Babynahrung erkenntlich sind. Hilfreich ist hier beispielsweise das Einfüllen von Getränken in Baby-Trinkfläschchen. Diese sollten vorzugsweise transparent sein, damit ein Öffnen oder Umfüllen vermieden werden kann. Stellen Sie sich aber darauf ein, im Zweifelsfall die Babynahrung vor den Sicherheitsbediensteten probieren zu müssen.
Wie viel Flüssigkeit im Koffer ist erlaubt?
Die strengen Regeln für Getränke im Flugzeug sind bei Mitnahme im Handgepäck anzuwenden. Anders sieht es jedoch unter Umständen beim Aufgabegepäck aus. Hier gelten vor allem Gewichtsbegrenzungen. Flüssigkeiten dürfen im Rahmen der jeweiligen Gepäckregeln der Airline mehr oder weniger unbegrenzt mitgeführt werden. Allerdings stehen einige Flüssigkeiten auf der Liste verbotener Gegenstände, die je nach Reiseland und Fluggesellschaft variieren können.
Alkohol im Koffer: Unbedingt auf die Mengen achten
Die Mitnahme von Alkohol im Flugzeug ist, genau wie die Mitnahme von Tabak, durch EU-Richtlinien geregelt. In den Richtlinien sind Höchstmengen definiert, die für jede Art von Gepäck gelten. Innerhalb der EU dürfen Reisende folgende Mengen im Koffer (Aufgabegepäck) mitführen:
10 Liter Spirituosen
20 Liter Sherry oder Portwein
90 Liter Wein, davon aber maximal 60 Liter Schaumwein
110 Liter Bier
Weniger großzügig sind die Richtlinien, wenn es um die Einreise aus Nicht-EU-Ländern in die EU via Flugzeug geht. In diesen Fällen ist es den Reisenden gestattet, folgende Mengen Alkohol im Koffer mitzuführen:
4 Liter Wein
16 Liter Bier
1 Liter Spirituosen
2 Liter Sherry, Portwein oder Schaumwein
Achtung: Die alkoholischen Getränke dürfen ausschließlich für den persönlichen Bedarf bestimmt sein! Die in der Richtlinie genannten Mengen sind weiterhin nur Richtwerte – die genauen Bedingungen für die Einfuhr von Alkohol legen die Zollbehörden des jeweiligen Landes fest, in das eingereist wird.
FAQ zum Flüssigkeiten im Handgepäck
Darf man Getränke mit ins Flugzeug nehmen?
Ja, die Mitnahme von Getränken in den Flieger ist gestattet, sofern die Mengenbegrenzungen eingehalten oder die Getränke im Duty-free-Shop eingekauft werden.
Wie viel Flüssigkeit darf man im Handgepäck mitführen?
Flüssigkeiten dürfen bis zu einer Menge von 100 ml und verpackt in einem transparenten Beutel mit maximal 1 Liter Fassungsvermögen im Handgepäck mitgeführt werden.
Darf man Wasser mit ins Flugzeug nehmen?
Ja, die Mitnahme von Wasser ins Flugzeug ist erlaubt, wenn dieses im Duty-free-Shop gekauft oder nach den Sicherheitskontrollen in eine leere Flasche gefüllt und im Handgepäck verstaut wird. Ansonsten gelten für die Mitnahme von Wasser die sonstigen Beschränkungen für Flüssigkeiten.
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