Mit Erkältung fliegen ist möglich, wenn Sie diese Infos beachten
Der Urlaub ist gebucht, die Plätze im Flieger sind reserviert und die Koffer gepackt – dann geht es los. Die Nase läuft, der Kopf fühlt sich an wie in Watte gepackt und im Hals ist ein leichtes Kratzen zu spüren. Pünktlich zur lang erwarteten Auszeit unter der Sonne setzen Erkältungs-Symptome ein. Keine Sorge: In der Regel handelt es sich nur um eine harmlose Erkältung, die in wenigen Tagen überstanden ist. Kein Grund, die Flugreise abzusagen.
Fliegen mit Erkältung ist durchaus möglich, wenngleich auch mit einigen Maßnahmen vor und während des Fluges verbunden. Anders sieht es aus, wenn Reisende sich eine echte Grippe (Influenza) eingefangen haben. Hier ist von einer Reise mit dem Flugzeug dringend abzuraten. Bei welchen Symptomen Sie besser nicht fliegen sollten und worauf Sie achten müssen, wenn Sie eine Erkältung kurz vor dem Start in den Urlaub erwischt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Ist es möglich, mit einer Erkältung zu fliegen?
Eine Erkältung, auch bekannt als grippaler Infekt, ist eine Infektionskrankheit der oberen Atemwege, die durch verschiedene Erreger verursacht wird, wobei Rhinoviren die häufigsten sind. Die Symptome einer Erkältung entwickeln sich in der Regel innerhalb von ein bis drei Tagen nach der Infektion und zeigen sich in einer verstopften oder laufenden Nase, Halsschmerzen, Husten und einem allgemeinen Unwohlsein.
Erkältet fliegen ist prinzipiell möglich, auch wenn einige Symptome auf dem Flug zu Problemen führen können. Gerade akute Entzündungen in den Ohren oder Nasennebenhöhlen können den Druckausgleich beim Starten und Landen erschweren. Dies führt zu einem unangenehmen, teilweise auch schmerzhaften Gefühl im Ohr. In schweren Fällen kann es auch zu Rissen im Trommelfell kommen. Wenn Sie einie Erkältung erwischt hat und der Flug in Kürze ansteht, empfehlen wir Ihnen daher dringend, einen Arzt aufzusuchen und abklären zu lassen, ob die bestehenden Symptome eine Flugreise erlauben.
Wichtig: In einer Flugzeugkabine verbreiten sich Erreger extrem schnell. Zum Schutz der Mitreisenden vor Infektionen sollte bei einer Erkältung immer ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden!
Es gibt keine Vorschriften, die einen Flug mit leichten Erkältungssymptomen untersagen. Grundsätzlich ist es also erlaubt, mit einem akuten Schnupfen den Flieger zu betreten. Allerdings können einige Symptome dazu führen, dass der Druckunterschied in der Kabine gerade beim Start oder der Landung als überaus unangenehm bis schmerzhaft empfunden werden. Die Entscheidung für oder gegen einen Flug mit Erkältung ist immer eine individuelle Angelegenheit. Fühlen Sie sich ausgesprochen unwohl, verschieben oder stornieren Sie den Flug besser – Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken!
Welche Tipps gibt es, um trotz Erkältung einen guten Druckausgleich im Flugzeug zu erreichen?
Eine leichte Erkältung muss kein Grund sein, eine lange geplante Flugreise abzusagen. Damit trotz verstopfter Nase ein guter Druckausgleich im Flieger möglich ist, sollten erkrankte Reisende diese Tipps kennen:
Abschwellende Nasensprays helfen dabei, die Nasengänge zu öffnen, und erleichtern den Druckausgleich. Nasensprays sollten rund 30 Minuten vor dem Start angewendet werden.
Kaugummis oder Lutschbonbons regen den Schluckvorgang an und dienen dazu, den Druck in den Ohren auszugleichen.
Auch bewusstes Gähnen kann einen Druckausgleich fördern.
Wenn es möglich ist, sollte während des Starts und der Landung auf Schlaf verzichtet werden.
Bei welchen Anzeichen sollte man auf das Fliegen verzichten?
Eine leichte Erkältung ist kein Grund, auf das Fliegen verzichten zu müssen. Anders sieht es bei Symptomen aus, die auf eine ernsthafte Krankheit hinweisen. Gerade die Grippe (Influenza) wird häufig mit einer einfachen Erkältung verwechselt, ist aber deutlich gefährlicher – und hochansteckend!
Die Grippe wird durch Influenzaviren verursacht und zeigt sich in einem abrupten Auftreten von hohem Fieber, Muskelschmerzen und einem ausgeprägten Erschöpfungszustand. Halsschmerzen, Kopfschmerzen und eine laufende oder verstopfte Nase können ebenfalls auftreten, sind aber nicht immer so ausgeprägt wie bei einer Erkältung.
Gründe für eine Fluguntauglichkeit
Hohes Fieber ist ein klares Anzeichen dafür, dass Ihr Körper gegen eine Infektion kämpft. Fliegen kann Ihren Zustand verschlimmern und das Risiko erhöhen, andere Passagiere anzustecken.
Wenn Sie an einer ansteckenden Krankheit leiden, wie beispielsweise Grippe, COVID-19, Masern oder Windpocken, sollten Sie aus Rücksicht auf die Gesundheit anderer Ihren Flug absagen.
Probleme mit den Ohren, beispielsweise bei einer Mittelohrentzündung, können durch den Druckunterschied während des Fluges verschlimmert werden und zu starken Schmerzen oder sogar zu einer Schädigung des Trommelfells führen.
Schwere oder akute Atemwegserkrankungen, wie z.B. eine akute Bronchitis, Lungenentzündung oder Asthma, können durch das Fliegen verschlimmert werden.
Starke Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können nicht nur für Sie, sondern auch für andere Passagiere und die Crew problematisch sein.
Welche Optionen gibt es, wenn man erkältet ist – Flug stornieren oder dennoch antreten?
Wenn Sie erkältet sind und eine Flugreise geplant haben, stehen Ihnen mehrere Optionen zur Verfügung, abhängig von der Schwere Ihrer Symptome, Ihrer persönlichen Einschätzung und den Richtlinien der Fluggesellschaft.
Wenn Ihre Symptome mild sind und Sie sich zutrauen zu fliegen, können Sie Ihre Reise wie geplant antreten. Verwenden Sie abschwellende Nasensprays und Medikamente, um die Symptome abzumildern und achten Sie unbedingt auf die Einhaltung grundlegender Hygienemaßnahmen. Tragen Sie während des Flugs eine Maske, um die Ausbreitung von Keimen zu reduzieren und achten Sie auf regelmäßiges Trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten.
Viele Fluggesellschaften bieten die Möglichkeit, Ihren Flug auf ein späteres Datum umzubuchen, wenn Sie sich unwohl fühlen. Hier können allerdings Gebühren oder Zusatzkosten anfallen.
Flug: Rückerstattung wegen Krankheit?
Wenn Sie sich zu krank fühlen, um zu fliegen, oder wenn Sie das Risiko einer Verschlechterung Ihrer Gesundheit oder der Ansteckung anderer nicht eingehen möchten, können Sie Ihren Flug stornieren. Die Stornierungsbedingungen variieren je nach Fluggesellschaft und Tarifart. In einigen Fällen können Sie eine teilweise oder vollständige Rückerstattung erhalten, insbesondere wenn Sie eine Reiseversicherung abgeschlossen haben, die Krankheitsfälle abdeckt. AirHelp unterstützt Sie gerne im Falle einer Stornierung bei der Durchsetzung Ihrer Fluggastrechte.
Wie kann man sich während des Flugs vor einer Ansteckung schützen?
Eine Flugzeugkabine ist ein hermetisch abgeriegelter Raum mit begrenzter Luftzirkulation – ein echtes Paradies für Viren, Bakterien und Keime. Mit einigen effektiven Maßnahmen können sich Reisende vor der Übertragung von Infektionskrankheiten über den Wolken schützen. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass ein hundertprozentiger Schutz trotz bester Hygiene nicht möglich ist.
Mit diesen Maßnahmen schützen Sie sich und Ihre Mitreisenden an Bord vor Infektionen:
Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig mit Wasser und Seife für mindestens 20 Sekunden, besonders nach dem Benutzen der Toilette und vor dem Essen.
Verwenden Sie Handdesinfektionsmittel mit mindestens 60 % Alkohol, wenn Wasser und Seife nicht verfügbar sind.
Das Tragen einer Maske kann die Übertragung von Atemwegserkrankungen erheblich reduzieren. Achten Sie darauf, dass die Maske Mund und Nase vollständig bedeckt und gut sitzt.
Vermeiden Sie es, Ihr Gesicht, insbesondere Mund, Nase und Augen, mit ungewaschenen Händen zu berühren.
Begrenzen Sie den Kontakt mit Oberflächen im Flugzeug, wie zum Beispiel Tabletts, Bildschirme und Armlehnen, und desinfizieren Sie diese Flächen, wenn möglich.
FAQ zum Thema Fliegen mit Erkältung
Mit Mittelohrentzündung fliegen – ist das möglich?
Es wird generell nicht empfohlen, mit einer akuten Mittelohrentzündung zu fliegen. Die Druckveränderungen während des Starts und der Landung können Schmerzen und Unbehagen im betroffenen Ohr verstärken und in einigen Fällen zu einer Verschlechterung der Entzündung oder zu weiteren Komplikationen führen.
Mit Mandelentzündung fliegen oder den Flug besser stornieren?
Fliegen mit einer Mandelentzündung (Tonsillitis) kann unangenehm sein und hängt von der Schwere Ihrer Symptome und Ihrem allgemeinen Wohlbefinden ab. Bei einer schweren Mandelentzündung, insbesondere wenn Fieber, starke Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Schlucken vorliegen, ist es ratsam, den Flug zu verschieben. Die trockene Luft im Flugzeug kann Halsschmerzen verschlimmern, und der Druck während des Fluges kann zusätzliches Unbehagen verursachen.
Darf man Nasenspray mit ins Flugzeug nehmen?
Ja, Sie dürfen Nasenspray mit ins Flugzeug nehmen. Es gibt jedoch bestimmte Vorschriften für die Mitnahme von Flüssigkeiten im Handgepäck, die auch für Nasensprays gelten. Im Allgemeinen müssen alle Flüssigkeiten, Gele und Aerosole in Behältern mit einem Fassungsvermögen von nicht mehr als 100 Millilitern (oder gleichwertig in anderen Maßeinheiten) verpackt sein. Diese Behälter müssen in einem durchsichtigen, wiederverschließbaren Plastikbeutel mit einem Volumen von maximal einem Liter verpackt werden, wobei pro Passagier ein solcher Beutel erlaubt ist.
Mit welchen Krankheiten darf man nicht fliegen?
Bei hoch ansteckenden Krankheiten wie Grippe, Masern, Windpocken, Mumps und COVID-19, aber auch bei bestehenden Problemen mit instabiler Angina Pectoris, unkontrollierter Hypertonie, kürzlich erlittenem Herzinfarkt (innerhalb der letzten 2 bis 4 Wochen) oder anderen akuten Herzkrankheiten, fortgeschrittener COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Pneumothorax (Lungenkollaps) oder Lungenembolie sollte auf einen Flug unbedingt verzichtet werden.
Kann man mit Fieber fliegen?
Ja, man kann mit Fieber fliegen, aber es wird nicht empfohlen. Fliegen kann das Immunsystem weiter belasten und die Symptome verschlimmern.
Fliegen mit Nasennebenhöhlenentzündung, geht das?
Fliegen mit Nasennebenhöhlenentzündung ist möglich, aber nicht empfohlen. Der Druckunterschied kann starke Schmerzen verursachen und die Symptome verschlimmern.
Wann darf man bei Krankheit nicht fliegen?
Es gibt Krankheiten, bei denen man tatsächlich nicht fliegen darf. Dazu gehören ansteckende Krankheiten wie Grippe oder Masern, schwere Atemwegsinfektionen oder Lungenentzündungen, unkontrollierter Bluthochdruck oder Herzprobleme. Nach kürzlichen Operationen, besonders im Bauch- oder Brustbereich, sollte ebenfalls nicht geflogen werden. Auch bei schweren Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündungen ist das Fliegen nicht empfohlen. Vor dem Fliegen sollte in diesen Fällen immer ein Arzt konsultiert werden, um sicherzustellen, dass keine gesundheitlichen Risiken bestehen.
Prüfen Sie kostenlos, ob Sie einen Anspruch auf Schadensersatz haben, falls Ihr Flug innerhalb der letzten 3 Jahre verspätet / überbucht war oder wenn Ihr Flug annulliert wurde. Wir fordern in Ihrem Namen einfach und bequem bis zu 600 € Entschädigung (abzgl. Erfolgsprovision) von Ihrer Airline ein.
85 % der Fluggäste kennen ihre Rechte nicht. Gehören Sie nicht dazu.
AirHelp ist bekannt aus: