Fliegen mit Hund und Katze - So Geht's

Fliegen mit Hund und Katze - So Geht's

Letzte Aktualisierung: 10. Juli 2024

Wenn die Urlaubszeit beginnt, stellen sich Haustierhaltende häufig die Frage, ob die geliebten Vierbeiner mit auf Reisen gehen oder besser daheim, beziehungsweise in einer Tierpension, betreut werden sollten. 

Klar, der Gedanke an eine wochenlange Trennung von Hund oder Katze ist für Haustierbesitzende nicht immer einfach. Doch ist es überhaupt möglich, sein Haustier im Flugzeug mitzunehmen? 

Generell erlauben viele Airlines das Fliegen mit Hund und Katze, allerdings müssen sich Reisende auf umfangreiche Vorbereitungen für den Transport der Tiere an Bord einstellen. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Fliegen mit Tieren.

Hund und Katze im Flugzeug: Alles andere als Entspannung

Nicht alles, was möglich ist, ist auch sinnvoll. Diese Weisheit gilt insbesondere für Flugreisen mit Haustieren. Lange Wartezeiten an den Flughäfen, ungewohnte Geräusche und Gerüche, schwankende Temperaturen und die Trennung von Herrchen oder Frauchen beim Transport im Frachtraum: es gibt zahlreiche gute Gründe, Hunde und Katzen nicht mit in den Flieger zu nehmen. Gerade die sensiblen Stubentiger leiden auf dem Weg in den Urlaub. 

Katzen sind überaus territorial und fühlen sich in bekannten Umgebungen am wohlsten. Ein Umgebungswechsel bedeutet für die Tiere reinen Stress. Wir empfehlen hier dringend, auf die Mitnahme von Katzen in den Urlaub zu verzichten. 

Doch auch für Hunde ist ein Flug alles andere als angenehm, selbst wenn die Tiere – abhängig von ihrer Größe, Gewicht und Rasse – mit in die Kabine dürfen. Wägen Sie also unbedingt im Rahmen Ihrer Reiseplanung ab, ob es wirklich ein Flug in den Urlaub sein muss oder ob Sie aus Liebe zum Tier nicht eher das Auto bevorzugen.

Allerdings ist ein Flug mit Hunden und Katzen nicht immer zu vermeiden. Bei Umzügen oder längerer Abwesenheit vom Zuhause sind Tiersitter oder Tierpensionen keine Alternativen und ein Flug mit Haustieren ist unumgänglich. Doch ist die Mitnahme von Tieren im Flugzeug überhaupt erlaubt?

Sind Hunde und Katzen im Flugzeug erlaubt?

Ob die Mitnahme von Haustieren im Flugzeug erlaubt ist, hängt von der jeweiligen Airline ab. So gestattet die Lufthansa die Mitnahme von Hunden und Katzen in der Kabine als „zusätzliches Handgepäck“ und im Frachtraum, gleiches gilt für Air France und Condor. Ryanair, Wizz Air und Eurowings hingegen untersagen den Transport von Haustieren und erlauben nur die Mitnahme von Begleit- und Führhunden.

Neben den Bedingungen der Airlines müssen Reisende im Vorfeld des Fluges auch die Bedingungen des Ziellandes für die Einfuhr von Tieren genau kennen. Bereits seit 2004 ist für Reisen innerhalb der EU ein Heimtierausweis erforderlich, seit 2011 müssen alle Tiere mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein und über eine gültige Tollwutimpfung verfügen.

Einige Länder beschränken die Anzahl der mitgenommenen Haustiere, andere Länder untersagen die Einreise für bestimmte Hunderassen, vor allem sogenannte Kampfhunde. Auch Leinen- und Maulkorbzwang sowie teilweise lange Quarantänezeiten nach der Einreise müssen in Betracht gezogen werden. Achtung: Bei Verstößen gegen die Einreisebestimmungen eines Landes drohen hohe Bußgelder. Es kann auch passieren, dass das Tier direkt nach Ankunft im Zielland zurückgeschickt wird.

Die Flugreise mit Hund

Hunde werden von allen Haustieren wohl am häufigsten mit an Bord eines Flugzeugs genommen. Die Mitnahme von Hunden an Bord ist sowohl in der Kabine als auch im Frachtraum möglich und abhängig von der Größe und dem Gewicht des Tieres. Zu beachten sind hier vor der Buchung eines Fluges zunächst die Einschränkungen der jeweiligen Airline.

Einige Fluggesellschaften verweigern die Mitnahme von Tieren in der Kabine, die als Kampfhunde gelten. Diese Hunde müssen im Frachtraum in einer Transportbox auf die Reise gehen – sofern die Einreise in das gewünschte Zielland überhaupt möglich ist und die Airline die Mitnahme nicht gänzlich verweigert.

Bei einigen Hunden spricht die rassetypische Genetik gegen eine Flugreise. Möpse, Pekinesen oder Bulldoggen leiden unter einer zuchtbedingten Kurzköpfigkeit. Die Deformation des Schädels führt im Flieger temperatur- und luftdruckbedingt unter Umständen zu lebensgefährlichen Situationen.

Der Hund als Handgepäck

Viele Airlines erlauben die Mitnahme von kleineren Hunden als zusätzliches Handgepäck in der Kabine. Bis zu acht Kilogramm pro Tier (inklusive zwingend notwendiger Transporttasche oder -box) sind erlaubt. Der Hund muss während des Fluges im Transportbehälter unter dem Vordersitz platziert werden und dort bis zur Landung verbleiben. Ein Herauslassen des Tieres aus der Transportbox während des Fluges ist streng untersagt. 

Mit großem Hund in der Kabine zu fliegen ist somit nicht möglich. Ab einem Gewicht über acht Kilogramm werden Hunde nur im Frachtraum transportiert. Generell sollten Reisende sich gerade bei Langstreckenflügen genau überlegen, ob sie ihrem Vierbeiner diesen Stress wirklich antun möchten. 

Der Hund im Frachtraum

Größere Hunde und bestimmte Hunderassen werden von den Fluggesellschaften – wenn überhaupt – nur im Frachtraum mitgenommen. Natürlich werden die Tiere nicht zusammen mit Koffern und sonstigem Gepäck untergebracht, sondern fliegen in speziellen klimatisierten Bereichen des Frachtraums, sicher und bestmöglich geschützt in tiergerechten Transportcontainern. 

Diese Form der Beförderung von Tieren ist aufwändig und damit teuer – bei längeren Flügen können Zusatzkosten von 200 bis 300€ pro Strecke entstehen. Vor der Buchung sollten Reisende unbedingt mit der Airline Kontakt aufnehmen und die genauen Bedingungen für den Transport in Erfahrung bringen. Die individuelle Transportbox für den Flug eines Hundes im Frachtraum muss übrigens von den Reisenden gestellt werden.

Der Transport von Tieren im Frachtraum stellt ein besonderes Risiko dar. Nicht nur, die Trennung von den menschlichen Bezugspersonen – ein Betreten des Frachtraums während des Fluges ist nicht möglich – setzt die Tiere unter enormen Stress. Auch gibt es keine Möglichkeit, in Notfällen einzugreifen. Wenn die Klimaanlage im Frachtraum während des Fluges ausfällt, gibt es keine Chance, die Tiere vor dem Erfrieren zu retten!

Hund im Flugzeug mitnehmen - Was kostet das?

Airlines berechnen für das Fliegen mit Haustieren je nach Route und Gewicht des Tieres unterschiedliche Preise. Auch macht es einen Unterschied ob das Tier als Handgepäck mitgenommen werden kann oder im Frachtraum transportiert werden muss.

  • Inlandsflüge im Handgepäck: ca 40 bis 110 Euro

  • Internationale Flüge (als Handgepäck): ca. 70 bis 200 Euro

  • Transport im Frachtraum: ca. 200€ bis 300€ pro (Teil-) Strecke

Die Kosten und Vorgaben variieren dabei stets von Airline zu Airline. Am besten Fragen Sie bei ihrer Airline nach um die exakten und aktuellen Kosten für den Transport ihres Hundes oder Ihrer Katze zu erfahren.

Katzen im Flugzeug mitnehmen

Für Katzen bedeuten Reisen – ganz gleich mit welchem Transportmittel – puren Stress. Die sensiblen Samtpfoten bevorzugen ein bekanntes Territorium und mögen keine Veränderungen in ihren gewohnten Umgebungen. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass Ihre Katze auf Reisen gehen muss, sollten Sie ihrem Tier das Abenteuer so angenehm wie nur möglich gestalten.

Die Bestimmungen der Airlines in Bezug auf den Transport von Katzen sind sehr unterschiedlich. Einige Fluggesellschaften, unter anderem die Lufthansa, Air France und TUIfly, erlauben die Mitnahme von Katzen in der Flugzeugkabine, andere Airlines wie Wizz Air oder Ryanair verweigern die Mitnahme von Katzen komplett.

Diese Katzen sollten gar nicht fliegen

Wie auch bei Hunden gibt es auch bei Katzen rassetypische Merkmale, die während eines Fluges zu gesundheitlichen Problemen führen können. Gerade Katzenrassen mit genetisch bedingt verengten Luftwegen können im Flieger lebensbedrohliche Atemnot bekommen. Folgende Katzenrassen sollten daher prinzipiell nie im Flugzeug mitgenommen werden:

  • Perserkatzen

  • Himalaya-Katzen

  • Britisch Kurzhaar

  • Exotic Shorthair

  • Schottische Faltohrkatzen

Gewichtsbeschränkungen beim Handgepäck beachten

Die Airlines begrenzen sowohl die Abmessungen als auch das Maximalgewicht von Handgepäck, dies in der Regel auf acht Kilogramm. Große und schwere Katzen wie die Maine Coon, Ragdolls oder Norwegische Waldkatzen gelangen schnell ans obere Limit. Messen und wiegen Sie daher unbedingt vor dem Abflug die Katze und das Transportbehältnis, um böse Überraschungen am Flughafen zu vermeiden.

Mit Katze fliegen ist eine Herausforderung

Die meisten Katzen hassen es, in eine Transportbox gesperrt zu werden – insbesondere die Boxen, mit denen Katzen gewöhnlich zum Tierarzt transportiert werden, setzen die Tiere häufig schon beim bloßen Anblick unter Stress. Besorgen Sie daher schon mehrere Wochen vor der geplanten Flugreise eine neue Transporttasche oder -box und gewöhnen Sie ihre Katze langsam und durch Leckerli unterstützt an den Aufenthalt in der Tasche.

Für den Flug sollte eine Airline gewählt werden, die den Transport von Katzen als Handgepäck erlaubt. Die Katze kann so unter dem Vordersitz verstaut werden und ist nicht über Stunden im Frachtraum von ihren Haltern getrennt. Die Transporttasche oder -box sollte für einen optimalen Luftaustausch mit Gittern versehen sein.

Anspruchsvoll ist auch die Versorgung der Tiere mit Nahrung und Wasser auf Langstreckenflügen. Viele Katzen verweigern die Aufnahme von Futter und Wasser in ungewohnten, stressigen Umgebungen. Mit einer Einwegspritze, gefüllt mit Wasser, können Sie zumindest für die ausreichende Flüssigkeitszufuhr über den Wolken sorgen. Empfehlenswert sind auch Pasten oder Cremes, die die Tiere von daheim als Leckerli kennen. Tipp: Erstellen Sie schon lange vor dem Flug eine Reise-Checkliste für Ihre Katze. So vergessen Sie in der Hektik des Aufbruchs garantiert kein wichtiges Utensil!

Sicherheitskontrolle und Zollkontrolle mit Katzen

Wenn Katzen als Handgepäck in der Kabine mitreisen sollen, werden sie im Rahmen des Check-Ins einer Kontrolle unterzogen und müssen hierfür aus der Transportbox- oder Tasche herausgenommen werden. Reisende sollten für die Kontrolle unbedingt auf einen geschlossenen, abgetrennten Raum bestehen. Entwischt nämlich eine Katze während der Kontrolle – was bei der Beweglichkeit der Tiere nicht unwahrscheinlich ist – kann sehr schnell Chaos auf dem Flughafen ausbrechen.

Nach der Landung muss, abhängig vom Zielland, noch die Zollkontrolle durchlaufen werden. Je nach Sichtweise des Zollpersonals kann es hier recht ruppig zugehen. Halten Sie unbedingt den Impfpass, den Heimtierausweis und alle sonstigen notwendigen Dokumente bereit, um den Prozess so kurz wie nur möglich zu halten.

Ist die Katze am Zielort angekommen, benötigt sie vor allem eines: Ruhe. Die Transporttasche beziehungsweise -box sollte für mehrere Stunden in einem leicht abgedunkelten und ruhigen Raum abgestellt werden. Holen Sie die Katze nicht zwangsweise aus der schützenden Umgebung, sondern überlassen Sie es dem Tier, wann die Box oder Tasche verlassen wird.

FAQ zum Thema Fliegen mit Haustieren

Katze im Flugzeug mitnehmen: Welche Kosten sind zu erwarten?

Die Kosten für den Transport von Katzen und Hunden in der Kabine variieren von Airline zu Airline. Haustierbesitzende müssen sich auf Kosten zwischen 60 und 170€ pro Tier einstellen. Der Transport im Frachtraum ist meist deutlich teurer und kann mehrere hundert Euro pro Tier betragen.

Wohin mit meinem 10 kg Hund im Flugzeug?

Hunde mit einem Gewicht von 10 kg oder mehr müssen leider im Frachtraum transportiert werden. In der Kabine sind maximal acht Kilogramm pro Tier inklusive Transportbehältnis erlaubt.

Darf ich mit großem Hund in der Kabine fliegen?

Nein, die Mitnahme von großen Hunden in der Kabine ist bei keiner Airline gestattet. Ob Ausnahmen für Begleit- oder Führhunde möglich sind, muss bei der jeweiligen Fluggesellschaft erfragt werden.

Welche Airline nimmt Hunde in der Kabine mit?

Ob eine Fluggesellschaft Hunde in der Kabine mitnimmt, kann leider nicht allgemeingültig beantwortet werden. Vor Buchung sollte unbedingt Kontakt mit den Fluggesellschaften aufgenommen werden, um die genauen Bedingungen zu erfragen.


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